DAS WEZUMBE KONZEPT
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Wahrnehmung
Kindern und Jugendlichen ist es wichtig gesehen zu werden, da sie in einer Gesellschaft aufwachsen, die viel Wert auf Außenwirkung legt. Dazu gehören Austauschprozesse der Außen-, so wie der Eigenwahrnehmung, welche in den klassischen Kontexten Schule und sozialer Gruppen erfahrungsgemäß sehr von der Außenwahrnehmung, also einer externen Blickweise, geprägt sind. Die Arbeit mit der eigenen Kunstfertigkeit schafft eine intrinsische Perspektive, welche zur Selbstentfaltung essenziell ist. Ich versuche in der Workshopsarbeit klar zu machen, dass es sich hierbei nicht um meinen Kurs handelt, sondern dass die Kinder und Jugendlichen durch das Einbringen ihrer Persönlichkeiten und ihrer Kreativität dem Workshop selbst zu seiner Erlebbarkeit verhelfen.
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Eigenwirksamkeit
Anknüpfend an das Gesehenwerden, von sich selbst und anderen, ist die Erfahrung der Eigenwirksamkeit als eine intuitive Lösungswegsuche sehr wichtig für meine Arbeit. In der künstlerischen Arbeit gibt es keine Musterlösung, nur den eigenen Anspruch. Ich möchte den Kinder/Jugendlichen zu mehr Selbstständigkeit verhelfen und zeigen, dass eigener Fortschritt mehr Wert hat, als die reine Ästhetik der Arbeitsstücke. Hierbei ist sowohl das Vergleichen mit dem „Ich“ der Vergangenheit wichtig, als auch…
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Zusammenarbeit
Das gemeinsame Arbeiten, an einem eigenen oder gemeinsamen Projekt, schafft Austausch und Motivation, aber auch Ansporn und Einordnung des eigenen Könnens. Ich arbeite gerne und oft mit „Expert:innen“ in deren jeweiligem Medium zusammen. Da ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele künstlerisch Tätige habe, kenne ich einige Menschen deren praktische Erfahrungen einen besseren Einblick in die Welt der Kunst bieten können. Ich arbeite ohne strenge Hierarchien und mit so viel Augenhöhe wie möglich, was ebenfalls durch das Installieren einer themenspezifischen „Kompetenzperson“, gefördert werden kann. So kann ich selbst eher die Rolle der Orientierungsfigur einnehmen und trete nicht nur als Anleiter:in, sondern als Partizipierende auf. Mir ist nicht wichtig, was im speziellen erschaffen wird, nur dass etwas erschaffen wird und dafür ist ein Arbeitsklima wichtig, welches (fast) alles zulässt.
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Unbeschwertheit
Mir ist es wichtig mich ganz klar von Leistungsdruck zu distanzieren, der über die eigene Schaffenslust hinaus geht. Nichts motiviert so sehr etwas Neues zu machen, wie die eigene Schaffenskraft wahrzunehmen. Dazu braucht es einen unbeschwerten Raum, in dem ein Austausch mit dem Thema Grenzen und grenzenloser Fantsie stattfinden kann. Spaß ist die Antwort und noten gibt es bei mir maximal im Rap-Workshop.
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Multikultur
Jedes menschliche Erzeugnis, das einer Gesellschaft entspringt, ist ein Ausdruck der Teilhabe an jener Gesellschaft. Der Einfluss dieser Erzeugnisse ist bei jedem kulturellen Hintergrund integral in der Betrachtung eines jeden Menschen. Mir ist es wichtig, diese kulturellen Unterschiede als Teil einer gesamtheitlichen Eigenbetrachtung zu fördern und sichtbar zu machen. Dies kann sowohl bei der Identitätsstiftung, als auch bei der interkulturellen Verständigung helfen. Egal wie sehr einem ungewohnte ästhetische Entscheidungen, Traditionen, Bräuche oder ähnliches initial irritieren mögen, so sind doch all jene Ausdruck einer Gruppe von Menschen. Alles frei nach dem Motto „Unterschied heißt nicht gleich unterschiedlich“ um die gemeinsame Arbeit als Bereicherung zu begreifen.
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Bestätigung
Teil meiner Rolle als Kulturberater ist es den „Kompetenznachweis-Kultur“ auszustellen. Zu diesem Zwecke verfolge ich verstärkt den Arbeitsprozess einiger Workshopteilnehmer:innen und führe ein „Workshop-Tagebuch“ für die Dauer des Workshop. Sollte seitens der Teilnehmer:in dafür Interesse bestehen, stelle ich im Anschluss eine Urkunde für die Teilnahme an dem Workshop und die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Medium aus. Jene bewertet nicht, sondern zeigt den Prozess auf und macht sich gut in Bewerbungen - als ein tiefer gehender Einblick in die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft als es Noten, Zensuren und Zeugnisse können.
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Engagement
Wie bereits im Punkt Multikultur ausgeführt, sind kulturelle Erzeugnisse Ausdruck der Teilhabe und -nahme an Gesellschaft. Kunst schärft das Auge für die Wahrnehmung der eigenen Umgebung, sozialen Kreise und Rollen in jenen Systemen. Sie zeigt Handlungsmöglichkeiten, an der Gestaltung des eigenen Lebens aktiv teil zu nehmen und schafft ein Verständnis sozialer Dynamiken durch Reflexionsprozesse. All dies in Kombination mit den oben genannten Punkten sorgen für Verantwortungsgefühle, welche eine Gesellschaft erst zu einer solchen machen, wodurch intrinsische Tatkraft geweckt werden kann.